Diese Woche sind wir in Begleitung des Landesfischereiverbandes Bayern auf der Spur des Fischotters in Franken und der Oberpfalz. In beiden Gebieten ist der Fischotter auf dem Vormarsch und bedient sich an den Fischen der Teiche und Flüsse. Da bisher noch unklar ist, wo genau der Otter vorkommt, wie viele Otter es sind, und welche Nahrung er in diesen Gebieten bevorzugt, soll hier in diesem Jahr einmal näher hingeschaut werden. Daher wird es ein großangelegtes Monitoring über das Jahr hinweg geben. Um das so effektiv und die Datenlage so umfassend wie möglich zu gestalten, wurde ich gebeten, mit den Spürhunden das Kotmonitoring zu unterstützen. Damit sich der Landsfischereiverband ein Bild von unserer Arbeit machen kann, sind wir nun gemeinsam im Feld. Wir haben Flüsse und Bäche abgesucht, um das Vorkommen der Otter einzugrenzen und optimale Transekte für das Monitoring legen zu können. Die Hunde haben keine Probleme, die Otterlosung auch in Bayern zu finden - eine wichtige Erkenntnis, Otter riechen also ähnlich, egal, von welchem Land aus sie nach Deutschland einwandern. Wir haben selbst kleinste Losungssücke gefunden, aber auch große Markierplätze. Allerdings konnten wir bereits in dieser kurzen Zeit sehen, dass sich auch andere Tiere, allen voran sicher Waschbär und Fuchs, vielleicht sogar auch schon der Mink, an den Fischen bedienen. Zusätzliche Kamerafallen könnten darüber Klarheit schaffen.
Einem Test der besonderen Art wurden wir vom Landesfischereiverband unterzogen, indem ein Stück (vermeintlicher) Otterkot ausgelegt wurde, den die Hunde finden sollten. Was daran so besonders ist? Der Kot wurde im September gesammelt, weder korrekt gefroren noch korrekt getrocknet, sondern verbrachte 4 Monate in einer Plasiktüte. Da wurde selbst ich skeptisch. Doch - vertraue deinem Hund - selbst dieser Kot wurde professionell angezeigt. Ich bin sehr stolz auf meine Spürnasen!
Die Schneeschmelze und Regenfälle brachten auch einige kleine Abenteuer mit sich. So fanden wir uns teilweise in völlig überschwemmten Gebieten wieder und ich blieb sogar mit dem Auto im Schlamm stecken. Mitten im (gefühlten) Nirgendwo ist das immer schwierig. Doch zum Glück für uns kam die Polizei vorbei, nicht, weil sie die Polizei waren, sondern weil sie ein Abschleppseil im Kofferraum hatten und uns aus dem Matsch ziehen konnten. Unser Freund und Helfer. Nach so einem Erlebnis ist wohl jeder Spürhund einsatzgeprüft.
Es ist immer schön, neue Menschen von unserer Arbeit überzeugen zu können. Wir freuen uns schon sehr auf das Monitoring in diesem Jahr. Ein paar kleine Impressionen sind in der Galerie zu finden.