Im Februar stand für uns ein ganz besonderes Event auf der Tagesordnung: Das gemeinsame Training mit den Schweizer Kollegen von Artenspürhunde Schweiz und die Beurteilung von Louise Wilson von der Conservation K9 Consultancy aus England. Dazu trafen wir uns in der Gegend von Olten/Schweiz. Wir, das waren drei ausgebildete Fischotterkotspürhunde mit ihren Hundeführerinnen sowie ein weiter Hund im Training. Ich nahm allerdings nur mit meinem Joungster Zammy daran teil, denn ich bin der Überzeugung, dass man immer wieder Punkte findet, die man verbessern kann. Und dazu konzentriert man sich am besten auf einen Hund. Unterstützt hat mich dabei meine Kollegin aus Polen, Aleksandra Zarzycka, mit der ich den Nachweis von Feldhamsterbauen mit Hund untersuche (bald mehr dazu).
Unter Louises wachsamen Augen suchten wir zwei Tage lang an verschiedenen Gebieten der Aare, wo es immer wieder Fischotternachweise gibt. Aufgrund der Größe des Flusses war dies für uns eine ganz neue Suchumgebung. Bei uns sucht man selten große Geröllfelder oder belebte Erholungsgebiete nach Fischotterkot ab. Sowohl Untergrund als auch die unglaubliche Ablenkung durch zahlreiche fremde Hunde stellten uns vor so einige Herausforderungen, die wir so gar nicht kannten. Gerade für den Jungspund Zammy war das eine prima Trainingsgelegenheit. Ein kleines Video mit netten Ausschnitten der Tage findet ihr hier.
Ein Gebiet führte im Übrigen am Zoo von Bern entlang. Dort gibt es von außen sichtbar ein großes Fischottergehege. Die Hunde fanden das natürlich alle extrem spannend. Und wie es der Zufall wollte, war, als wir auf dem Rückweg vorbei kamen, gerade Fütterungszeit. Und so konnten wir lustiger Weise an dem Tag sogar noch richtige Fischotter sehen.
Nach zwei Tagen wilder Suchen schloss sich ein dritter Tag Training an. Louise hatte uns aufmerksam studiert und kitzelte nun unsere Problemstellen heraus. Das war unglaublich interessant und hat uns sehr viele neue Trainingsideen geliefert. Wir konnten alle sehen, dass Hunde zwar in ihrer Wohlfühlzone bzw. in gewohntem Kontext exzellente Arbeit machen, aber außerhalb dessen häufig zunächst Anstubser von uns Hundeführerinnen nötig sind, bevor sie korrekt arbeiten können.
Es waren wunderbare Tage mit wunderbaren Menschen, und es macht immer wieder Spaß, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Auch ist es spannend, anderen Mensch-Hund-Teams beim Arbeiten zuzusehen, denn was für den einen funktioniert, kann für den anderen kontraproduktiv sein. Wir haben also alle viel gelernt und nun geht es daran, das Gelernte in neuen Trainingseinheiten einzubauen. Wir sind sehr gespannt!
Vielen Dank Denise und Jelena, Artenspürhunde Schweiz, für die tolle Idee!
Thank you very much Louise Wilson, CK9C, for this nice experience!
PS: Die Schweizer Kollegen konnten inzwischen im Übrigen einen ersten Projektbericht über den Einsatz von Spürhunden bei der Suche nach Fischotterkot veröffentlichen. Wir freuen uns sehr darüber sowie über weiteren Austausch und Zusammenarbeit!
Die folgenden Fotos darf ich mich freundlicher Genehmigung von Louise Wilson und Aleksandra Zarzycka veröffentlichen. Vielen Dank dafür!